4 Fragen an die Volksbank-Nachhaltigkeitsmanagerinnen Christina Blankert und Nicole Rüping
Nachhaltiges Wirtschaften gehört schon lange zum Selbstverständnis der Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Das hängt maßgeblich mit dem genossenschaftlichen Prinzip zusammen.
Werte wie Verlässlichkeit, Sicherheit und Partnerschaft bestimmen unser Handeln. Deshalb lag es nahe, das Thema Nachhaltigkeit fest in unserer Unternehmensorganisation zu verankern.
Als eine der ersten Banken in Ostwestfalen-Lippe hat die Volksbank Bielefeld-Gütersloh bereits 2009 das grüne Geschäftsfeld in die Unternehmensstruktur implementiert.
Nun wurde 2021 ein eigenes Mitarbeiterteam für das Nachhaltigkeitsmanagement ins Leben gerufen, das den Nachhaltigkeitsgedanken weiter vorantreibt und für die Durchdringung in allen Unternehmensbereichen sorgt.


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Nachhaltigkeitsmanagement in 4 Fragen erklärt:
Warum hat die Volksbank Bielefeld-Gütersloh ein Nachhaltigkeitsmanagement eingeführt?
Christina Blankert: Wir haben ‚Nachhaltigkeit‘ im unternehmenseigenem Strategieprozess als einer der beiden Kerntreiber mit höchster Priorität für unsere Zukunft identifiziert und die strategischen Grundlagen erarbeitet. Seitdem hat der externe Druck zum Thema Nachhaltigkeit weiterhin stark zugenommen. Die Politik nutzt die Banken zur Transformation der Wirtschaft. Die Banken kann sie regulieren und diese wiederum finanzieren die Unternehmen. Setzen Banken die Nachhaltigkeitsziele um, so wirkt es auch auf die Unternehmen – das ist wesentlicher Bestandteil des EU-Aktionsplans. Mit unserem grünen Geschäftsfeld haben wir Nachhaltigkeit bereits 2010 auf die Agenda genommen. Mit der der neuen Strategie wollen wir aus der grünen Linie einen grünen Teppich weben, den wir unter alles legen. Dazu bedarf es einer engen Verzahnung und zentralen Steuerung für die gesamte Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Es muss sich jemand federführend diesem Thema annehmen, koordinieren und positiv begleiten. Daher haben wir im Projekt „Nachhaltigkeit – Wir schaffen die strategischen Grundlagen“ eine eigene Stelle initiiert.
Welche Aufgaben hat das „Nachhaltigkeitsmanagement“?
Nicole Rüping: Was wir uns vorgenommen haben, ist sehr umfangreich. Unsere Aufgabe ist jedoch nicht die Übernahme sämtlicher Nachhaltigkeitsleistungen unserer Bank. Vielmehr verstehen wir uns als Impulsgeber, koordinieren die vielfältigen Aktivitäten und schaffen ein einheitliches Verständnis. Die eigentliche Nachhaltigkeitsleistung erfolgt direkt in den Teams und bei den Mitarbeitenden. Beim Umfang haben wir uns an den Erfahrungen der Nachhaltigkeitsberatungsagentur n-Motion orientiert, die das Nachhaltigkeitscockpit für den BVR (Bundesverband Volksbanken Raiffeisenbanken) entwickelt und uns bei der Implementierung begleitet haben.
In der Gesellschaft passiert derzeit enorm viel zu Thema Nachhaltigkeit und sowohl der externe Druck als auch unser eigener Anspruch sind ambitioniert. Daraus entstehen viele vielfältige Aufgaben. Es geht vor allem darum, einen klaren Ansprechpartner zu haben, der den Überblick behält und den Change-Prozess zu einer konsequenten Berücksichtigung der – in vielen Bereichen neuen – Perspektive „Nachhaltigkeit“ unterstützend begleitet. Also eine Klammer um alle unsere Nachhaltigkeitsbemühungen legt. Aber darüber hinaus verantworten wir auch feste Aufgaben wie die jährliche Erstellung unseres Nachhaltigkeitsberichtes oder die Aktualisierung unseres Nachhaltigkeitscockpits.
Was kann man sich unter einem „Nachhaltigkeitscockpit“ vorstellen?
Christina Blankert: Der BVR möchte die Volksbanken bei der Umsetzung unterstützen. Das Nachhaltigkeitscockpit ermöglicht eine Standortbestimmung. Wir sind eine digital-persönliche Regionalbank – keine spezialisierte Nachhaltigkeitsbank. Haben aber ambitionierte Ziele. Wir haben Zwischenschritte und Zielstufen für alle Handlungsfelder festgelegt. Die relevanten Handlungsfelder von der Strategie bis zur Öffentlichkeitsarbeit, bilden unseren angesprochenen grünen Teppich. Und der erstreckt sich über alle Bereiche unserer Volksbank. Für alle diese Handlungsfelder können wir aus dem Nachhaltigkeitscockpit die Maßnahmen für die einzelnen Zielstufen, analog dem Reifegradfächer, ableiten.
Welche ersten Erfahrungen wurden im neuen Nachhaltigkeitsmanagement gemacht?
Nicole Rüping: Uns erreichen viele externe Anfragen. Das bestätigt unsere Einschätzung, dass wir mit diesem Fokusthema auch den Nerv der Zeit getroffen haben. Und: Das Thema bietet uns eine riesige Chance. Für unsere Mitglieder, für unsere Kundschaft und für unsere Mitarbeitenden. Aufgrund unserer Historie mit dem grünen Geschäftsfeld werden wir teilweise bereits als Vorreiter unter den Regionalbanken wahrgenommen und haben daher eine super Ausgangsposition. Die ökologische Nachhaltigkeitsperspektive steht stark im Vordergrund. Aber auch das demokratische Prinzip genossenschaftlicher Entscheidungen, unser sozialer Ursprung und unsere Regionalität sind Themen, mit denen wir jetzt punkten können. Nachhaltigkeit geht uns alle an. Es braucht unser aller Engagement. Wir freuen uns auf den Dialog mit unserer Kundschaft, mit Kolleginnen und Kollegen.
Für weitere Fragen, Hinweise und Feedbacks schreiben Sie uns gern an die E-Mailadresse nachhaltigkeit@volksbank-bi-gt.de. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.