Agrarforum Dirk Steffens
Gesellschaftliches Engagement

Landwirtschaft ist Teil der Lösung

Es ging ums Ganze beim ersten Volksbank-Agrarforum: den Planeten, das Artensterben, den Klimawandel und die Zukunft der Landwirtschaft. Auf der Suche nach Lösungen waren 400 Landwirte aus Ostwestfalen-Lippe nach Harsewinkel gekommen. Sie hörten genau zu, als Dirk Steffens über seine Erkenntnisse sprach. Der bekannte Wissenschaftsjournalist („Terra X“) erforscht den Kreislauf der Natur seit 25 Jahren.

Die letzte Veranstaltung vor der Pandemie Anfang 2020 war gut besucht und hatte ein wichtiges zentrales Thema: Unser größtes Problem ist das Artensterben. Den Landwirten in OWL machen aber auch andere Dinge zu schaffen, wie Trockenheit und Starkregen. In Zukunft dürfte das Wetter erneut Kapriolen schlagen – Anzeichen für den Klimawandel. Gebeutelt ist die Agrarbranche zudem durch Preisverfall, Bürokratie und „Bauern-Bashing“. Denn die konventionelle Landwirtschaft steht massiv in der Kritik. Ein Grund: Rund 50 Prozent der Treibhausgase stammen aus landwirtschaftlicher Produktion.

DE Volksbank Agrarforum 2020

Stellvertretend für seinen Berufsstand machte Andreas Westermeyer seinem Ärger Luft: „Uns stört das Unverständnis, das uns entgegenschlägt“, sagte der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Gütersloh. Der Wille sei da, etwas zu verändern. An guten Ideen mangele es auch nicht. Wenn man aber an einer Stellschraube drehe, gebe es Probleme an einer anderen Stelle. Zu kompliziert ist offenbar das Gefüge von Ökologie, Ökonomie und Sozialem.

Was sagt die Wissenschaft dazu? Wäre die radikale Umstellung auf Bio-Produktion die Lösung? Dirk Steffens zeigte sich skeptisch: Selbst wenn Biohöfe ihren Anteil von rund vier auf acht Prozent erhöhen würden, brächte das wenig. „Wir müssen vielmehr die konventionelle Landwirtschaft so entwickeln, dass wir eine Landwirtschaft haben“, sagte er.

Vorbildlich, ja „sensationell“ sei zum Beispiel das Verbundprojekt F.R.A.N.Z. Darin arbeiten Ökonomen und Ökologen zusammen. Ihr Ziel: mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft.

Die Landwirtschaft sei also nicht der Feind des Klimas und der Biodiversität, betonte Steffens, „wenn wir sie auf eine Weise betreiben, die ins System passt.“ Historisch gesehen habe die Landwirtschaft sogar dazu beigetragen, dass die Artenvielfalt zunahm. Dies gelang, indem Feld und Wald sich abwechselten.

Das Fazit des Wissenschaftsjournalisten: clever sein, genau hinschauen und in Systemen denken. „Und hören Sie bloß nicht auf, Landwirtschaft zu betreiben.“ Die Hälfte der Fläche in Deutschland liege in Bauernhand. „Es kommt auf Sie an.“

Pressemitteilung der Volksbank zum Agrarforum.

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